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Umfrage: Bürger empfinden Westbalkan nicht als einheitlichen Kulturraum

Vertrauen in Nachbarvölker eher niedrig

Belgrad – Die Bürger der Westbalkanstaaten – Serbien, Kosovo, Montenegro, Mazedonien, Kroatien, Bosnien und Albanien – empfinden diese Region nicht als einen einheitlichen Kulturraum. Bei einer im September und Oktober 2011 vom Belgrader Ipsos Strategic Marketing und European Fund for the Balkans der deutschen Robert-Bosch-Stiftung durchgeführten Umfrage hatten nur sechs Prozent der Befragten im größeren bosnischen Landesteil, der Bosniakisch-Kroatischen Föderation, den Westbalkan als einheitlichen Kulturraum bezeichnet, anderswo lag der Anteil der Gleichdenkenden deutlich niedriger – unter zwei Prozent.

An der sehr spezifischen Umfrage nahmen 2.468 Personen teil. Befragt wurden nur Angehörige der letzten Jugoslawien-Generation, bzw. 1971 geborene Personen, sowie jene, die 1991 zur Welt kamen, als der jugoslawische Staat im Zerfall begriffen war.

Befragte: Ära des einstigen Jugoslawiens war besser

Laut der Umfrage, deren Ergebnisse in Belgrad heute präsentiert wurden, würde sich bei den Westbalkanvölkern das Vertrauen in andere Völker der Region meist zwischen 25 und 40 Prozent bewegen. Deutlich darunter liegt das Vertrauen der Serben in die Albaner und umgekehrt und bewegt sich bei neun, bzw. sieben Prozent.

Abgesehen von den Bürgern Kroatiens und des Kosovo waren die Befragten mehrheitlich überzeugt, dass man in der Ära des einstigen Jugoslawiens besser gelebt habe. Der Wunsch, die Nachbarstaaten kennenzulernen, ist laut der Umfrage unter der mazedonischen Generation 1991 mit 83 Prozent am höchsten. Die klarste Abneigung bekundeten mit 38 Prozent die 1971 geborenen Albaner. Hoch liegt sie mit 20 Prozent auch unter ihren serbischen Altersgenossen. (APA, 9.3.2012)

Quelle: Der Standard (09.03.2012). URL: http://derstandard.at/1331206906067/Umfrage-Buerger-empfinden-Westbalkan…

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